Häufig
gestellte Fragen
Hier
werde ich, so wie ich die Zeit dazu finde (leider ist die immer sehr
knapp), mir häufig gestellte Fragen beantworten.
Schweiz-Lexikon:
Warum ist das Buch entstanden?
Für
mich als Deutschen, der ich vorher kaum Kontakte in die Schweiz hatte
(o.k., Besuch des Genfer Automobilsalons oder mal über den
Bodensee hüpfen und nachschauen, ob auf der anderen Seite die
Welt
wirklich nicht zu Ende ist ... ), war es - z. B. beim
Zeitunglesen - schon ein Aha-Erlebnis, als ich feststellen musste, dass
es "verschiedene deutsche Sprachen" gibt, ich rede jetzt nicht
über "Schweizerdeutsch", sondern über Schweizer
Deutsch, das
sich vom "deutschen Deutsch" doch massiv unterscheidet. Es gibt
Redewendungen, die kein Deutscher versteht, obwohl sie "deutsch" sind,
ein kompliziertes Thema, das mein ursprünglich "Schweizer
Wörterbuch" genanntes Buch aufgreift und thematisiert.
Wie ist das Buch
entstanden?
Der
Ausgangspunkt war die tägliche Lektüre einer
Schweizer
Qualitätszeitung. Von zuhause war ich die F.A.Z. gewohnt und
bin
dann auf die NZZ umgestiegen. Was mir da täglich an neuen
Ausdrücken und Redewendungen begegnete, hat mich sehr
verwundert, mein erster Schritt auf dem Weg der Wahrnehmung dessen, was
man heute in der Sprachwissenschaft als "plurizentristische Sprache"
beschreibt. Ich begann, mir einige Ausdrücke zu merken. Auf
der
nächsten Urlaubsreise dann die zarten Anfänge im Auto
auf der
Autobahn im Aargau Richtung Wallis und Zermatt: Ich schrieb alles auf
einen Zettel, was mir einfiel, sozusagen eine Vokabelliste, links
Schweizer Deutsch, rechts "deutsches Deutsch", schnell war eine Seite
voll, dann die nächste und dann die nächste.
Zurückgekehrt aus dem Banne des Matterhorns, fing ich dann an,
meine Wörterliste in den Computer zu hacken, verteilte diese
Liste
an meine in Deuschland zurückgelassenen Verwandten und
Freunde, so
als eine Art Überlebenshilfe für
deutsch-schweizerische
Erstkontakte. Der Beginn einer Enzyklopädie, die seither wuchs
und
wuchs und wächst und wächst.
Was steht drin?
Mittlerweile
alles irgendwie mit der Schweiz Zusammenhängende, was wichtig,
relevant, interessant ist. Schweizer Hochdeutsch,
Mundartausdrücke, Sacherklärungen, historische
Wortformen,
Redewendungen, Abkürzungen, einfach alles.
Wie entwickelt
sich das Buch weiter?
Bald
kann ich nicht mehr von "Buch" sprechen, sondern von "Werk", einfach
deshalb, weil die jetzt erschienene 4. Auflage die letzte
einbändige Ausgabe ist, die nächste muss aus
Platzgründen schon zweibändig sein. Gesundheit, Zeit
und
Schaffenskraft vorausgesetzt, werde ich dran bleiben am Thema, es gibt
noch unendlich viel, was ergänzt und beschrieben werden
könnte. Das Schweizer Hochdeutsch (bzw. dessen Besonderheiten)
ist vielleicht zu 80% erfasst, Mundartausdrücke das
Wichtigste,
was einem so begegnet (die Varianten sind auch unendlich), Sachartikel
auch das Wichtigste, aber wenn man von der Wichtigkeit her eine Stufe
oder zwei Stufen tiefer steigt, vervielfacht sich das zu
Erklärende exponentiell, eine "ewige" Herausforderung. An
Abkürzungen ist (für den Bereich der Deutschschweiz)
auch das
Wichtigste drin (4. Auflage), aber das oben Gesagte bezüglich
der
Sachartikelt trifft auch auf die Abkürzungen zu. Die Schweizer
sind Weltmeister im Bilden und im Gebrauch von Abkürzungen.
Die
Langfristperspektive bzw. Vision für das Schweiz-Lexikon ist:
auf Sicht ein Standardwerk zu werden und in der ferneren oder
näheren Zukunft das beste Buch, was man zum Thema kaufen kann.
Ist
die Zeit der gedruckten Enzyklopädien und Nachschlagewerke
nicht
endgültig vorbei - angesichts Internet, Wikipedia usw.?
Auf
den ersten Blick sollte man das meinen, aber dem ist nicht so: Viele
Dinge findet man schwer oder gar nicht. Auf viele Dinge wird man durch
ein Buch erst aufmerksam und kann dann, nachdem man von dessen Existenz
erfahren hat, im Internet weiter suchen. Wie steht es um
Seriosität, Verlässlichkeit, Vertrauen,
Tendenzfreiheit? Den
Autor, seine Arbeitsweise, seine Denke kennt und ihr vertraut man im
besten Fall. Die Mediennutzung beim Buch ist komplett anders als das
Aufnehmen von Informationen vom Bildschirm, und damit sind nicht nur
bibliophile Aspekte gemeint. Das Blättern im Buch ist ein
"lustvolles Surfen offline". Was ist mit der Frage der stofflichen
Auswahl, was wird gebracht im Internet, manchmal ausführlich,
aber
langweilig - versus anekdotisch, kurz, interessant;
Ausschweifen,
wo es Sinn macht, Weglassen des Langweiligen, nur "Statistischen", aber
das bringen, was man überlicherweise nicht findet - aber auch
nicht gesucht hat.
Führen
Sie Lesungen durch, stehen Sie für Vorträge
zur Verfügung?
Eher
nicht. Die Arbeit an meinen Büchern, Texten und
Konzepten ist
mir das Wichtigste. Und davon hat auch der Leser das meiste. Der
Aufwand für Lesungen oder gar Vorträge (Vorbereitung,
Abwesenheitszeit durch Reisen, Nachbereitung) ist einfach zu gross. Man
kommt dann nicht mehr zu seiner eigentlichen Arbeit.